2. Adventssonntag C 2015
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2. Adventssonntag 2015 C

Messtexte | Word-Dokument

Heute ist der 6.12., der Tag des heiligen Nikolaus. Zugleich begleitet uns im Advent fast in jedem Sonntagsevangelium der hl. Johannes der Täufer.

Was haben diese beiden Heiligen eigentlich gemeinsam. Haben sie etwas gemeinsam oder gibt es Unterschiedliches.

Johannes der Täufer ruft uns eindringlich zu: Bereitet den Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen. Der Messias kommt bald. Bald ist Weihnachten und wir feiern die Menschwerdung Gottes! Gott macht sich ganz klein, wird ein Baby und lässt sich in eine armselige Krippe legen, weil in der Herberge kein Platz ist.

Wie sollen wir uns vorbereiten? Was sollen wir denn da tun?

Und ich glaube, der hl. Nikolaus gibt uns da auch ein paar Hinweise. Sein ganzes Leben ist ein Hinweis. Er wurde bekannt und ist so beliebt, weil er immer Gutes getan hat. Besonders den Kindern hat er Geschenke gemacht. Er hat andere beschenkt und dadurch Liebe weitergegeben. Die Liebe Gottes hat er sichtbar gemacht durch seine Taten. Das wäre ein Lebensprogramm. Im Advent könnten wir damit wieder beginnen, uns erneut daran erinnern und uns in Liebesdiensten bemühen.

Darum kommt in diesen Tagen der Nikolaus und beschenkt die Kinder. Die Geschenke sollen nicht zu viel sein. Sie können auch stören. Wenn wir in dieser Adventzeit zu viel schon schenken und naschen und Süßigkeiten verdrücken, dann können wir uns ja gar nicht mehr auf Weihnachten freuen.

Johannes der Täufer hat da schon ganz anders gelebt. Er hat in der Wüste gelebt, sich von Heuschrecken und wildem Honig ernährt und er hat sogar die Menschen zur Buße und Umkehr aufgerufen. Ja auch an das wollen wir uns in diesen Wochen erinnern. Ein kleiner Verzicht im Advent ist in der heutigen Zeit sehr schwer geworden. Die Angebote sind irre. Man kommt nicht aus und lässt sich unwillkürlich hineinziehen. Die Adventmärkte, die Geschäfte mit ihren Angeboten, sie sehen nur den Gewinn und den Profit und das Geld. Sie sehen nicht mehr, was Weihnachten ist, was Advent bedeutet.

Advent bedeutet nicht Jahrmarkt, wie ich es in Tulln erlebt habe. Ich habe nicht gewusst, dass es dort so zugeht. Pferdekarussell, Art Autoscooter, Open Air Eislaufbahn für Kinder, Punschständchen für die Erwachsenen, eins nach dem anderen.

Advent für uns Christen bedeutet etwas anderes. Advent bedeutet Besinnung, nachdenken, vorbereiten, mehr beten, Umkehr, Beichte, jetzt wird es unangenehm. Aber was bewirkt die Beichte. Das ist doch die echte Vorbereitung auf die Ankunft des Herrn. Es ist der Advent Christi. Die Ankunft Jesu Christi in Betlehem steht bevor. Die unangenehme Beichte ist doch nur vorher unangenehm. Wer ernst macht und gut beichtet, die Sünden loshaben will, dem wird vergeben und nach der Beichte ist Friede, ist Seelenruhe, ist inneres Glück. Die Beziehung mit Gott ist wiederhergestellt und er kann in mein Herz kommen. Wäre Christus tausendmal in Bethlehem geboren und nicht in dir. Wärst du doch ewiglich verloren. Spricht Angelus Silesius ganz richtig.

Versucht euch nicht ablenken zu lassen vom Adventrummel. Ja, er soll uns nachdenklich machen. Es liegt an jedem einzelnen, was er daraus macht. Ich wünsche euch, dass ihr den richtigen Weg geht. Es ist nämlich nicht nur den Weg bereiten, sondern man muss sich auch selbst aufmachen und den Weg gehen, dann wird uns Christus entgegengehen. Ja, er geht uns wirklich entgegen, wir können machen, was wir wollen. Das Schlimmste wäre, weglaufen, sodass wir uns nicht treffen. Laufen wir nicht weg, sondern laufen wir zu Christus unserem Herrn. Amen.


© Pfarrer Christian Poschenrieder 2024