1. Adventssonntag C 2015
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Die katholische Predigtsammlung von Pfarrer Poschenrieder
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1. Adventssonntag 2015 C

Messtexte | Word-Dokument

Wir wollen wieder versuchen, die Vorbereitungszeit auf Weihnachten sinnvoll zu gestalten, und ich darf erinnern, dass diese stille Zeit eine Zeit des vermehrten Gebetes sein sollte. In der Familie darf ein Adventkranz nicht fehlen, vor dem man sich am Abend versammeln könnte, sich eine entsprechende ruhige Atmosphäre durch das Anzünden der Kerzen schafft und gemeinsam durch passende Geschichten, Betrachtungen, eventuell schöne Lieder und Gebete sich auf das kommende Hochfest der Geburt Jesu Christi einstimmen könnte.

Es gibt viele verschiedene Aktivitäten, die ebenfalls zu einem christlichen Advent hinführen. Ich denke auch an das Angebot von Roratemessen (Lichtermessen) ohne elektrisches Licht. Das Wort Rorate heißt „Tauet“ und stammt aus dem alttestamentlichen Buch Jesaja: Tauet Himmel von oben. Das Adventlied ist uns bekannt. Tauet Himmel, den Gerechten, Wolken regnet ihn herab. Dieser Jesajatext wurde auf das Kommen Christi hingedeutet. Roratemessen waren ursprünglich Votivmessen zu Ehren Mariens. Weil das Evangelium von der Verkündigung verlesen wurde, hat man sie auch Engelamt bezeichnet.

In diesen vier Wochen begegnet uns in der Liturgie neben der Gottesmutter besonders auch ein großer Heiliger: Johannes der Täufer. Mit seinem Ruf: „Nach mir kommt einer, der stärker ist als ich.“, weist er hin auf den kommenden Christus. Bereiten wir uns auf sein Kommen vor. Advent heißt Ankunft. Vergessen wir nicht, wer ankommt! Es ist der Retter, der die Menschheit von den Sünden erlöst. Wir können für diese große Tat des Menschensohnes nicht genug dankbar sein. Er ist der Heiland, weil er alles gut gemacht hat. Lassen wir uns von seiner Liebe beschenken. Mit offenen Armen wartet das Kind in der Krippe, dass wir zu ihm kommen. Gott ist Mensch geworden. Es war dies die größte Liebestat Gottes.

Ich wünsche ihnen, dass sie besonders in dieser Zeit deutlich diese Liebe Gottes spüren dürfen. Wenn wir zur Krippe kommen und das Jesuskind in Stille betrachten, werden wir ergriffen sein von diesem Geheimnis, wir werden erneut das Staunen lernen und Gott wird uns das Gefühl schenken, wir sind von ihm geliebt.

Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Advent!


© Pfarrer Christian Poschenrieder 2024