Osternacht B 2018
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Osternacht 2018 B

Messtexte | Word-Dokument

Wir haben die Osternacht vor der Kirche begonnen, die Osterkerze am Osterfeuer entzündet und sind dann in die dunkle Kirche gegangen. In der Kirche beginnt der Priester die Liturgie mit dem sogenannten Exultet, das Osterlob. Ich freue mich jedes Jahr, wenn ich es singen darf. Hier ist die wahre Freude über die Auferstehung Jesu und über unsere Erlösung so passend formuliert und ausgedrückt. Schauen wir uns so manche schöne Sätze an.

„Frohlocket, ihr Engel. Preist den Sieger. Lobsinge du Erde. Freue dich Mutter Kirche.“ Es geht heute nur um die Freude!

Warum sollen wir uns freuen? Weil Jesus beim ewigen Vater die Schuld Adams bezahlt hat, den Schuldbrief ausgelöscht hat mit seinem Blut, und damit alles, was damals im Garten Eden schief gelaufen ist, wiedergutgemacht hat.

In der heutigen Nacht wurde die Dunkelheit der Sünde vertrieben. Christus hat die Ketten des Todes zerbrochen. Er hat Licht in die Welt gebracht.

Und dann wird die heilbringende Sünde des Adam gepriesen. O glückliche Schuld, welch großen Erlöser hast du gefunden. Hier ist die Antwort auf die Frage des „Warum“, das die Menschen so oft stellen. Warum gibt es Leid? Warum soviel Not auf der Welt? Diese Fragen beschäftigen uns immer wieder. Wir werden immer wieder mit Tod und Sünde konfrontiert und dann kommen diese drängenden Fragen. Die Kirche singt heute als Antwort darauf: Alles wegen der glückseligen Schuld Adams. Diese Schuld Adams hat das Mitleid Gottes erweckt. Diese Schuld hat an das Erbarmen Gottes des Vaters geklopft. Er liebte die Menschen so sehr und sandte deshalb seinen Sohn, um uns zu retten. „Umsonst wären wir geboren, hätte uns nicht der Erlöser gerettet.“

Diese Osterkerze, die ein Sinnbild für Christus ist, hat die dunkle Kirche erleuchtet. Das ist die Eigenschaft von Licht. Wenn ein Licht angezündet wird, muss die Dunkelheit weichen. Das Licht ist also stärker als die Finsternis. Gott ist stärker als der Teufel. Die beiden sind nicht gleich stark. Der Sieger ist immer Gott. Der Teufel meint zwar immer wieder, er könnte es doch noch schaffen, aber er ist so dumm und töricht. Satan dachte, er habe jetzt gesiegt, als Christus am Kreuz sein Leben aushauchte. Aber gerade dadurch hat Christus das Menschengeschlecht gerettet. Er hat damit das gesühnt, was durch Adam verloren ging. Er hat uns die heiligmachende Gnade wieder erlangt.

Neben dem Licht spielt heute auch noch das Wasser eine wichtige Rolle.

Die Israeliten sind trockenen Fußes durch das Rote Meer gezogen. Die Ägypter, das Sinnbild für das Böse, die die Israeliten nicht in die Freiheit ziehen lassen wollten, wurden durch das Wasser vernichtet. Die Sünde wird durch das Wasser vernichtet. Das Gleiche geschah bei unserer Taufe. Wir wurden reingewaschen durch dieses Sakrament. Jedes Jahr in der Osternacht wird das Taufversprechen erneuert, das wir damals, als wir klein waren, nicht selbst ablegen konnten, sondern das unsere Eltern stellvertretend für uns abgelegt haben. Heute können wir es bewusst, in Freiheit und mit freudigem Herzen erneuern. „Ja, ich glaube.“ „Ich widersage den Verlockungen des Bösen.“ Ich möchte ein Leben mit Christus führen. Ihm bin ich dankbar. Er ist mein Retter. Er hat mich aus der Sklavenschaft der Sünde befreit. Nur durch ihn ist Erlösung möglich geworden. Das darf unser Herz erfreuen. Das darf uns fröhlich „Halleluja“ singen lassen. Der Tod ist besiegt. Christus lebt. Er ist auferstanden und stirbt nicht mehr. Daher ist auch für uns ewiges Leben möglich. Amen.


© Pfarrer Christian Poschenrieder 2024