Karfreitag B 2018
www. Predigtdienst.net
Die katholische Predigtsammlung von Pfarrer Poschenrieder
Navigation

Karfreitag 2018 B

Messtexte | Word-Dokument

Durch den Tod am Kreuz hat Christus nicht verloren, sondern gesiegt! Es ist ein staunenswerter Sieg, denn er wurde erlangt durch die gleichen Symbole, mit denen der Teufel am Anfang den Menschen zu Fall gebracht hat. Mit den eigenen Waffen hat er den Teufel besiegt. Die drei Symbole der Niederlage waren damals: eine Jungfrau, ein Holz und der Tod. Die Jungfrau war Eva, denn noch hatte sie keinen Mann erkannt. Das Holz war ein Baum, der Baum in der Mitte, von dem die Menschen nicht essen durften. Der Tod war die Strafe, die dann verhängt wurde. Die Jungfrau, das Holz und der Tod, die die Symbole der Niederlage waren, wurden zum Zeichen des Sieges. An die Stelle von Eva trat Maria, an die Stelle des Holzes vom Baum der Erkenntnis trat das Holz des Kreuzes und an die Stelle des Todes, das über das erste Menschenpaar kam, ist der Tod Christi getreten.

Also, der Teufel wurde mit den gleichen Waffen besiegt, mit denen er gesiegt hatte! Unter dem Baum hat der Teufel den Adam zu Fall gebracht, am Kreuz hat Christus den Teufel bezwungen. Durch das eine Holz kam die Sünde, durch das andere Holz die Erlösung. Der eine Baum versteckte den gefallenen Menschen, der sich seiner Nacktheit schämte, der andere Baum hat vor aller Augen einen nackten Menschen als Sieger erhöht. Der Tod, der die Folge der Sünde war, schloss alle Menschen von der ewigen Seligkeit aus. Der Tod Christi öffnete erneut die Pforten des Himmels. Begreifen wir diesen unvorstellbaren Sieg? Er wurde errungen, ohne unsere Bemühungen, ohne unseren Schweiß, ohne unser Zutun. Wir haben mit keinen Waffen blutig gekämpft. Wir haben in keiner Schlachtreihe gestanden. Uns wurden keine Wunden geschlagen. Obwohl wir keinen Krieg gesehen haben, haben wir doch den Sieg davon getragen. Christus hat gekämpft und wir haben die Krone empfangen. Daher dürfen wir uns freuen, weil dieser Sieg auch unser Sieg ist.

Deswegen schauen wir so voller Hoffnung auf das Kreuz. Deswegen verehren wir heute das Kreuz. Deswegen ist für uns Christen das Kreuz heilig. Wenn also jemand fragt, warum musste Jesus am Kreuz sterben, ist für uns die Antwort klar. Die Hohepriester sahen in seinem Anspruch Gott zu sein, eine Gotteslästerung und sie konnten es nicht glauben, dass Gott wirklich Mensch wurde. Weil Er sich mit dem Vater gleich stellte, deswegen wurde er verurteilt und man hat ihn ans Kreuz geschlagen. Aber das alles musste so geschehen, damit all die Sünden gesühnt werden und gerade dadurch kam Rettung. Seien wir also dankbar und verehren wir dieses Kreuz. Denn im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben, im Kreuz ist Hoffnung. Amen.


© Pfarrer Christian Poschenrieder 2024