6. Ostersonntag A 2023
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6. Ostersonntag 2023 A

Messtexte | Word-Dokument

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Der Mensch strebt nach Glück! Jeder will glücklich sein. Wie aber finde ich das Glück? Was muss ich tun, um glücklich zu werden, um den Schlüssel zum Glück zu finden! Welcher Schlüssel sperrt mir die Tür zum Glück auf? Es gibt viele verschiedene Schlüssel. Wir brauchen für eine bestimmte Tür den richtigen Schlüssel.

An meinem Schlüsselbund gibt es eine Menge Schlüssel. Da gibt es den Autoschlüssel. Ist das der Schlüssel zum Glück? Man kann damit viel machen. Ich kann mit dem Auto verreisen, einen Freund besuchen und Urlaub machen. Das ist doch schön! Da ist man glücklich! Also ist der Autoschlüssel vielleicht ein Schlüssel zum Glück?

Ich habe auch einen Haustürschlüssel. Der Haustürschlüssel sagt mir, ich habe ein Zuhause. Das ist ein gutes Gefühl. Bei den meisten ist es auch die Familie, die einen glücklich macht. Die Liebe zueinander macht uns glücklich. Die Geborgenheit zu Hause ist sicherlich etwas, was wir anstreben. Also ist der Haustürschlüssel der Schlüssel zum Glück?

Manche haben auch einen Tresorschlüssel. Wer Geld hat, ist oft glücklich. Wer Geld hat, kann sich alles kaufen, was er will. Wer Geld hat, braucht auf nichts verzichten und hat deswegen Glücksgefühle. Ist also der Tresorschlüssel der Schlüssel zum Glück?

Liebe Brüder und Schwestern! Sie werden mir recht geben, dass alle diese Schlüssel ein wenig Glück schenken können. Der Schlüssel zum wahren Glück ist aber etwas anderes.

Jesus hat einmal zu Petrus gesagt: Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreiches geben. Dieser Schlüssel ist der Schlüssel zum wahren Glück. Was aber müssen wir tun, damit uns Petrus aufsperrt, oder uns diesen Schlüssel zum aufsperren gibt?

Die Antwort auf die erste Katechismusfrage „Wozu wir auf Erden sind?“ lautet: Wir sind hier auf Erden, um Gott zu lieben, ihm zu dienen, ihn zu erkennen, damit wir einmal in den Himmel kommen. Wer ist es aber, der Jesus liebt. Er sagt es selbst ihm heutigen Evangelium: Wer meine Gebote hält, der ist es, der mich liebt. Das erste Gebot betrifft unser Gebetsleben. Daher hat das Befolgen dieses Gebotes besondere Bedeutung, und wir können sagen: Das Gebet ist der Schlüssel zum Glück. Oder wie ein bekannter Satz lautet, den wir uns merken können: Das Gebet ist der Schlüssel zum Herzen Gottes.

Jesus, so lesen wir im heutigen Evangelium, gibt uns jetzt eine Hilfe dazu. Er gibt uns eine Hilfe, damit wir gut beten können. Es ist der Beistand, den er uns sendet. Der Heilige Geist ist eine Hilfe, damit wir den Schlüssel zum Glück

1. richtig verwenden. Wir brauchen den Heiligen Geist, damit wir wissen wie wir aufsperren müssen, wie wir beten sollen.

2. Er sagt uns die richtige Tür. Es ist die Himmelstür zu Gott, in die wir eintreten müssen, um wirklich glücklich sein zu können.

3. Er lernt uns den Weg, wie wir die Tür finden. Der Weg ist manchmal eng und steil und kostet Mühe. Es verlangt von uns Gebet und Opfer.

Beim Auto wäre es der Fahrlehrer. Das Gebet ist der Autoschlüssel. Der Heilige Geist sagt uns, wie wir den Autoschlüssel verwenden müssen und mit welchem Auto wir fahren müssen, damit wir uns Ziel kommen. Jesus lässt uns also nicht allein. Sein Beistand ist bei uns bis ans Ende der Zeiten. Danken wir dafür und freuen wir uns auf Pfingsten, wo wir erneut den Hl. Geist spüren dürfen. Jesus wird ihn uns senden, uns damit stärken und Mut im Glauben geben. Amen.


© Pfarrer Christian Poschenrieder 2024