5. Sonntag im Jahreskreis A 2014
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5. Sonntag im Jahreskreis 2014 A

Messtexte | Word-Dokument

Wenn Jesus in seiner Bergpredigt zu den Jüngern sagt: „Ihr seid das Salz der Erde! Ihr seid das Licht der Welt!“, ist das schon eine Auszeichnung. Und er sagt dies auch zu uns. D.h. wir Christen haben eine wichtige Aufgabe in unserer Gesellschaft. Denn Salz hat eben auch eine wichtige Aufgabe.

Für was wird Salz alles gebraucht?

  1. Salz kann Eis zum Schmelzen bringen. Bei glatter Fahrbahn ist Salzstreuen wichtig für die Sicherheit im Straßenverkehr. Im übertragenen Sinn könnten wir sagen. Wo Kälte ist, wo eine eisige Beziehung ist zwischen Menschen, zwischen Eltern und Kindern, Lehrern und Schülern, zwischen den Nachbarn, da sollen wir Salz sein. Wenn wir Salz sind, können wir die Kälte auflösen und aufbrechen. Wenn wir Salz sind, dann können auch wir vielleicht eine Beziehung, die auf Eis gelegt ist, zum Schmelzen bringen, sodass es wieder zu einem Miteinander kommt.
  2. Salz gibt den rechten Geschmack. Stellen wir uns Speisen, eine Suppe, ein Ei ohne Salz vor. Es würde einfach nicht schmecken. Wir Christen sollen Würze sein für diese Welt, anderen Menschen Mut zum Leben machen, eine kleine Prise Freude bringen. Oft ist das Leben fad und langweilig. Wir sollen andere auf den Geschmack bringen. Wir selber sollen einem anderen schmecken, gut gesalzen sein.
  3. Salz trägt. Wir wissen, dass Salzwasser besser als Süßwasser trägt und man nicht so schnell untergeht. (Das Tote Meer ist ein bekanntes Beispiel). Wir können so tragender Grund für die Menschen sein, die untergehen könnten in Traurigkeit, Sorgen und Problemen.
  4. Salz erhält Leben. Menschen können aus Mangel an Salz sterben. Wir sollen Salz sein und Leben erhalten durch Liebe, Anerkennung, ein gutes Wort. Durch unser Dasein allein kann oft schon positiv ausgestrahlt werden.
  5. Salz schützt vor Fäulnis. Es dient der Haltbarmachung. Wo z.B. Fische ausgeladen werden, werden sie in Salz gebettet, damit sie nicht so schnell verderben. Das könnte für uns heißen: Wo etwas „faul“ ist, in der Schule, zu Hause, wo trennende Mauern sind, Absonderung geschieht, wo faule Kompromisse geschlossen werden, da kann Böses durch Gutes überwunden werden. Wenn wir Salz sind, dann ist nichts faul, dann verfaulen andere nicht, dann halten wir länger.
  6. Salz hat reinigende und heilende Wirkung. Wir können als Christen heilsam sein, in dem wir zuhören, Zeit haben, den Nächsten behutsam auf einen Fehler aufmerksam machen, usw.

Viele Beispiele fallen uns also zum Salz ein.

Beim Licht der Welt ist es im Prinzip auch einfach und verständlich. Wenn ein Licht angezündet wird, muss die Finsternis automatisch weichen. Das Licht ist stärker. Auch wenn es in der heutigen Zeit so scheint, dass das Licht der Christen an Kraft verliert, dürfen wir uns nicht mutlos machen lassen. Jesus hat es den Jüngern gesagt: Ihr seid das Licht! Ihr seid Salz! Wir sind wenige und doch macht das nichts, denn das ist unsere Aufgabe: Ausstrahlen und dadurch der Welt Hoffnung geben. Gott braucht uns als Werkzeuge, als Zeugen für die Welt, für die Wahrheit. Und manchmal braucht er nur wenige, aber uns braucht er. Das darf uns Mut und Zuversicht geben, dass wir treu und freudig am Glauben festhalten. Amen. 


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